Haken und Öse

Aus unserer Rubrik „paarweise – berühmte Wortpaare“

 

Auf der Freilichtbühne Staaken

legt sich langsam das nervöse

Rascheln wie von kleinen Raken.

„Gleich gehts los“, raunt die Souffleuse.

 

Und herein die Mimen staken,

Meister Gut und Mister Böse.

Zwischen Schlössern und Kloaken

tobt alsbald das Kampfgetöse.

 

Da, auf blütenweißen Laken,

schimmert blutiges Gekröse,

Hinterm Vorhang warnen Baken,

dass sich nur kein Schreckschuss löse.

 

Die Petroleumlampen blaken.

und der Wachmann, der seriöse,

scheucht vom Feuer weg die Schnaken,

dass sie nicht der Tod erlöse.

 

Nach dem Spiel, wie die Makaken,

tratschen Diva und Diseuse

über die verdammten Gaken

mit der jugendfrischen Möse.

 

„Mimen sind doch eitle Kraken“,

sagt zum Wachmann die Souffleuse.

„Schlimmer als die Kakerlaken“,

stimmt er zu und lächelt zöse.

 

„Das sind Profis, doch ihr Quaken“,

meint sie, „quengelt wie poröse

Bremsbeläge, die erschraken,

weil sich bald der Gummi löse.“

 

Er: „Respekt! Ich heiße Haken,

Berthold, aus dem Seebad Döse.“

Sie: „Ich wohne hier in Staaken.

Sie gestatten: Bertha Öse.“

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